Interviews

„Knackpunkt war bei Olympia in Sydney 2000“ - Interview mit Julia Sude

Julia Sude gehört zu den erfolgreichsten Beachvolleyballerinnen Deutschlands. Die 31-Jährige ist in Friedrichshafen aufgewachsen und kam sozusagen mit ihrem Vater Burkhard Sude 1991 zum VfB. Als wir sie gefragt haben, ob sie die Patenschaft für die #U16imHafen übernehmen möchte, hat sie gleich „Ja“ gesagt und sich zu einem Interview bereit erklärt.

Wie kamst du zum Volleyball und wie alt warst du da?

Ich bin praktisch am Spielfeldrand in den Hallen des USC Gießen, von Montpellier und natürlich der Bodenseehalle aufgewachsen!

Kannst du dich noch an deine U16-Zeit erinnern?

Das ist tatsächlich schon fast mein halbes Leben her, obwohl ich mich noch nicht so alt fühle ;). Ich habe zu der Zeit fast täglich mit den Jungs bei Helmut Zirk (erfolgreichster VfB-Jugendtrainer) und zusätzlich am Wochenende mit meinem Papa trainiert. Später habe ich dann in der VLW und BaWü-Auswahl und bei der VfB Landesliga der Damen gespielt.

Wann bist du in den Sand gegangen?

Der Knackpunkt war bei den Olympischen Spielen in Sydney 2000. Als ich im Fernsehen gesehen habe, wie das Team Ahmann/Hager mit meinem Papa als Trainer die Bronze-Medaille geholt hat! Ich habe aber lange Beach und Halle parallel gespielt.

Was war dein bisher größter Erfolg?

Unvergesslich bleibt mein erster Deutscher Meistertitel 2010 und meine erste Grand Slam Silber-Medaille 2013 in Polen. Eigentlich sind alle Momente, von denen man als Kind geträumt hat und diese Träume dann in Erfüllung gehen, ein unbeschreibliches Gefühl! Wie zum Beispiel der Gewinn der goldenen Kuhglocke in Gstaad! 

Welches Ziel willst du unbedingt noch erreichen?

Olympische Spiele sind auf jeden Fall ein Traum und ich versuche natürlich weiter so verletzungsfrei zu bleiben! Das klappt bis jetzt ganz gut 

Musst du dich als Leistungssportlerin speziell ernähren?

Ich versuche mich möglichst ausgewogen zu ernähren. Mit der Zeit kennt man auch seinen Körper und weiß, was man verträgt oder was man besser weglassen sollte. Wir haben eine Ernährungsberaterin, die uns zusätzlich ein paar Tipps gibt, wie man gerade im Wettkampf schnell die Speicher wieder auffüllt, um schnell zu regenerieren und wieder fit fürs nächste Spiel zu sein!

Dein Tipp für eine erfolgreiche Karriere?

Man muss Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein in seine eigenen Fähigkeiten haben und ein Team um sich aufbauen, in dem man sich jederzeit, ohne Wenn und Aber, auf jeden einzelnen verlassen können muss.

Wirst du am 4.+5. Mai bei der U16-DM vorbeischauen?

Ich werde es versuchen und freue mich jetzt schon sehr drauf! Die Halle ist ja nur Luftlinie ein paar Hundert Meter von meinem Zuhause entfernt.

Weißt du schon, was du nach deiner Karriere machen wirst?

Ich bin seit zehn Jahren Sportsoldatin in der Sportfördergruppe! Auch aufgrund dessen konnte ich mein Hobby zum Beruf machen und werde versuchen, so lange wie möglich zu spielen! Es macht mir noch sehr viel Spaß und ich kann mir momentan noch nicht vorstellen aufzuhören J.

Ich habe 2015 parallel eine Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten abgeschlossen und vor kurzem angefangen Zahnmedizin zu studieren, was ich, nach Karriereende dann intensivieren kann ;).

„Schon als Kind in der Halle“ – Interview mit Chantal Laboureur

 Chantal Laboureur ist in Friedrichshafen geboren und in der Nachbargemeinde Immenstaad aufgewachsen. Momentan spielt die 29-Jährige für den MTV Stuttgart. Seit dieser Saison geht sie mit Beachpartnerin Sandra Ittlinger ans Netz.

Wie kamst du zum Volleyball?

Durch meine Mutter. Als ich in der ersten Klasse war und mein Bruder in der dritten, hatte sie bei meinem Bruder in der Klasse herumgefragt, ob jemand Lust hätte Volleyball zu spielen. Es fanden sich einige Mädels und Jungs, somit hatte meine Mutter eine Trainingsgruppe für Schulkinder gegründet und ich war auch von Anfang an mit dabei.

In welchem Alter hast du angefangen Volleyball zu spielen?

Meine Mutter spielt selbst Volleyball, demnach war ich schon als kleines Kind immer mit bei ihren Spielen in der Halle und war immer auf der Suche nach jemandem, der nebenbei mit mir spielen wollte. So richtig angefangen „zu trainieren“ habe ich dann in der ersten Klasse - ein Jahr lang nur Ballspiele wie Völkerball, Ball über die Schnur usw. Ab der zweiten Klasse haben wir dann nach und nach mit richtigem Volleyballtraining angefangen.

Welche Position hast du in der Halle gespielt?

Anfangs war ich als Zuspielerin eingeplant. Nach und wurde ich aber immer mehr als Diagonal- und später als Außenangreiferin eingesetzt.

Was waren deine größten Erfolge im Jugendbereich?

Im Hallenvolleyball: Bundespokalsieger (1x mit VLW und 1x mit Ba-Wü), Länderspiele in der Jugend-und Juniorennationalmannschaft, 3.Platz Deutsche Meisterschaft B-Jugend (mit VfB Friedrichshafen), 11 Siege mit VCO Berlin in der 1.Bundesliga , Saison 2008/2009
Im Beachvolleyball: U18 Europameisterin, U18 Deutsche Meisterin, U19 Weltmeisterin
U23 Europameisterin.

Wann hast du dich entschieden, Dich auf Beach-Volleyball zu spezialisieren?

Mit etwa 22 Jahren. Irgendwann wurde die Belastung mit Halle und Beach zu viel und die Saisons haben sich immer mehr überschnitten.

Wie ernährst du dich an einem Turniertag?

Morgens esse ich (wie jeden Tag, an dem ich Training habe) Basismüsli mit frischem Obst, Walnüssen, Leinsamen, Joghurt und Milch – an einem Turniertag frühstücke ich 3 Stunden vor Spielbeginn. Mittags (3,5 Stunden vor Spielbeginn) esse ich meist Nudeln/Reis/Kartoffeln mit Gemüse und etwas Fleisch. Abends ähnlich wie mittags, das ist auch abhängig davon was der Veranstalter anbietet. Ca. 1 Stunde vor jedem Spiel esse ich eine Banane und versuche so schnell es geht nach dem Spiel auch etwas Kleines zu mir zu nehmen, auch wenn ich da im Normalfall überhaupt keinen Hunger habe. Außerdem habe ich immer 2 bis 3 Bananen und Müsliriegel beim Spiel in der Tasche, falls ich doch noch mehr Bedarf habe. Zum Trinken genügt mir stilles Wasser, welches bei warmen, langen oder anstrengenden Turnieren mit Elektrolyten ergänzt wird.