Warum für die Herren 2 alles anders kam

- Fabian Feiri

"Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt" - Das war das Motto beim 3:2 Derbysieg unserer Häfler Jungs auf der anderen Seeseite gegen USC Konstanz Volleyball.
Es begann schon bei der Anreise, der Zeppelin stand spontan doch nicht zur Verfügung und man musste auf den Vereinsbus umsteigen. Als die Mannschaft im Bus saß und dachte, dass Axel fahren würde, der aber schon im anderen Auto vorgefahren war, kam es zur nächsten Verwirrung.
Auf dem Feld waren es dann die Konstanzer, die es sich anders vorgestellt hatten. Das Projekt „Jugend forscht“ fand keine Lösung. Jakob Elsäßer und Daniel Becker stritten sich um den MVP-Titel und brachten die Konstanzer Abwehr zum Verzweifeln. Aber auch bei der Wahl des MVP sollte es anders kommen. Auch die Aufschlagstrategie der Konstanzer, auf Libero Stöferle aufzuschlagen, ging ob seiner sensationellen Leistungen in die Hose. So ging der erste Satz mit 25:17 an den VfB.
Im zweiten Satz schlichen sich die ersten Unkonzentriertheiten ins Spiel der Häfler ein und Daniel Becker verletzte sich bei einem Block und musste durch Lehle ersetzt werden. Konstanz kam bis auf 20:20 ran. Trainer Markovic griff in die große Wechselkiste und brachte Burkhardt für Feiri zum Aufschlag. Was dann geschah, ließ die Schänzlehölle verstummen und man hörte nur noch die 20 mitgereisten Ultras der Häfler. Angeheizt durch den 21-monatigen Antrommler der Ultras, Jonathan F., schritt Diplomingenieur Burkhardt zur Grundlinie und packte ein Feuerwerk von vier Sprungaufschlägen aus. Dabei zeigte er den jungen Forschern, wie man die Physik überlistet. Der Libero der Konstanzer nach dem Spiel: „Da denkt man da kommt ein normaler Sprungaufschlag, aber dann kommt er anders und flattert zusätzlich.“ Mit 25:21 ging auch der zweite Satz an die Häfler.
Zu diesem Zeitpunkt sah es nach einem schnellen und kurzen Spiel aus. Die Konstanzer wechselten ihren Zuspieler und ihre Aufschlagstrategie und kamen immer besser ins Spiel. Zeitweise führten sie mit mehreren Punkten. Auch das Außerkraftsetzung der Physik durch das Aufschlagmonster Burkhardt und die Einwechslung von Fabian Kohl halfen nicht mehr ausreichend und Konstanz sicherte sich den Satz mit 25:23.
Auf einmal klappte gar nichts mehr und Konstanz zog mit 11:3 davon. Aufgeben gibt es aber in dieser Saison nicht. Libero Elias Mex stabilisierte das Annahmespiel und Dietrich Penner brachte die Häfler mit seinen Aufschlägen wieder auf 19:21 ran. Auch Niklas Stooß, wieder zurück im Spiel für Niklas Kornell, beeindruckte durch seine Angriffe über Außen. Leider reichte es nicht mehr und der Satz ging mit 25:21 nach Konstanz.
Was dann folgte, war an Spannung nicht zu überbieten und wurde einem Derby mehr als gerecht. Die Häfler wechselten mit einer knappen Führung von 8:6. Konstanz steckte nicht auf und glich zum 11:11 aus. Bei 14:13 hatte Konstanz seinen ersten von vier Matchbällen. An dieser Stelle zeigte sich der unbändige Siegeswille der Häfler. Die Zuschauer hielt es nicht mehr auf ihren Sitzgelegenheiten. Alle standen und machten unglaublichen Lärm. Burkhardt schritt mal wieder zum Aufschlag und feuerte einen Ball nahe der Schallgeschwindigkeit zum Gegner. 19:18! Die leichten Fehler, die noch den zweiten Satz kosteten waren abgestellt und die Zuschauer sahen nochmal lange und spannende Ballwechsel. Bei 21:20 für die Häfler ging Daniel Becker zum Aufschlag. Penner wehrte den Gegenangriff ab und Feiri musste Zuspielen. Elsäßer griff an, doch Konstanz konnte abwehren. Die Konstanzer griffen erneut an und wieder stand das Abwehrbollwerk der Häfler. Der Pass ging von Penner zu Elsäßer und der machte den klassischen Jakobpunkt irgendwie durch den Block ins Feld.
Unbändiger Jubel und der zweite Platz in der Tabelle waren nach 135 Minuten der Lohn für die harte Arbeit.
Zum MVP wurde dann in der Kabine mit knapp 10 Assen Philipp Burkhardt gewählt.

Für den VfB spielten: Burkhardt, Becker, Elsässer, Feiri, Kohl, Kornel, Lehle, Mex, Moosherr, Penner, Stöferle und Stooß.

Trainer: Markovic, Süther