„Es ist schön, dass ich etwas zurückgeben kann“

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Simon Tischer steht wieder am Volleyballfeld. Nicht als Zuspieler, wie in den 20 Jahren seiner Profikarriere, sondern als Jugendtrainer. Und er freut sich, wie motiviert seine Schützlinge sind.

Nach dem Pokalsieg der VfB-Profis in Mannheim – die Jungs hatten ein gemeinsames Public Viewing organisiert – kamen die Nachwuchsvolleyballer am nächsten Tag besonders motiviert ins Training. „Die Spieler eifern ihren Idolen nach und waren ganz heiß drauf, das zu lernen was sie gesehen hatten. Sprungaufschläge, wie die von Cacic wollten die Jungs sofort ausprobieren oder blocken, wie van Berkel“, sagt Simon Tischer. „Das Thema Block haben wir sofort im Training aufgegriffen. Nach einem solchen Ereignis muss man flexibel auf die Wünsche der Jungs eingehen.“ Er kümmert sich gemeinsam mit Simon Stegmann, dem hauptamtlichen Jugendtrainer der VfB-Volleyballabteilung, und FSJ-ler Ben Tränkle um die Zehn- bis 13-Jährigen im VfB. „Als es aufgrund der hohen Anzahl an Kindern Bedarf bei der Abdeckung der Trainingszeiten gab, habe ich mich dazu entschieden, auszuhelfen“, sagt Tischer. Zumal sein elfjähriger Sohn Freddy auch zum Team gehört.

Gerade nach zwei Jahren Corona ist der Andrang in der Volleyballabteilung groß. „Die Jungen und Mädchen sind alle wieder zurückgekommen und viele neue sind hinzugekommen. Alle wollen sich bewegen und Sport machen“, sagt Tischer.

Jeden Montag Training, am Wochenende sind oft Spieltage. Da kommt es nicht selten vor, dass Simon Tischer, wie am letzten Samstag mit der U13 und am Sonntag mit der U15 unterwegs ist. Ein Aufwand, den der 39-Jährige gern neben seinem Fulltime-Job in der Controlling-Abteilung der Zeppelin Systems GmbH und als ehrenamtlicher Beiratsvorsitzender der VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH betreibt. Schließlich hat er selbst als Jugendlicher davon profitiert, dass seine Jugendtrainer ihn gefördert haben und er von seinen Eltern von seinem Heimatort Schwäbisch Gmünd bis ins 50 Kilometer entfernte Fellbach zum Training gefahren wurde.

„Volleyball hat mich nicht nur gut durch die Pubertät gebracht, sondern hat meine Persönlichkeit und Einstellung sehr positiv beeinflusst. Der Sport hat mein Leben geprägt, mir sehr viel Freude bereitet und mir viele Türen geöffnet“, sagt der ehemalige Weltklassevolleyballer und 210-fache Nationalspieler.

„Es ist schön, dass ich jetzt etwas zurückgeben kann“, sagt Simon Tischer. Die Arbeit mit den Kindern sei sehr bereichernd. „Es ist ein sehr schönes Gefühl, wenn du den Jungs etwas vermitteln kannst und siehst, wie sie immer besser werden.“