Freiwilliges Soziales Jahr beim VfB Friedrichshafen

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„Volleyball ist mein Leben“ – damit fasst Verena Müller ganz gut zusammen, warum sie beim VfB Friedrichshafen angeheuert hat. Seit September ist die 19-Jährige in Friedrichshafen und unterstützt in ihrem „Freiwilligen Sozialen Jahr“ Jugendtrainer Simon Stegmann bei seiner Arbeit. Nach Ihrem Fachabitur hat sie eigentlich eine Ausbildung zur Physiotherapeutin begonnen, jedoch schnell gemerkt „dass mir der Sport fehlt“. Den hat sie jetzt wieder.

Jeden Morgen geht es auf Tour. Jede neue Woche bedeutet auch eine neue Grundschule für das Projekt „VOLLEYBALL macht SCHULE“. Simon Stegmann und Verena Müller übernehmen dann den Sportunterricht in vierten Klassen und wollen „für Volleyballbeisterung sorgen“, wie die FSJ-lerin sagt. „Einerseits suchen wir natürlich nach Talenten für den VfB“, erklärt sie. „Es ist aber genau so schön, einfach nur zu sehen wie motiviert und mit wie viel Spaß die Kinder zu Werke gehen.“

Wenn mittags dann die Zeit mit organisatorischen Dingen im Büro zu Ende ist, geht es erneut in die Halle. Verena Müller ist dann Trainerin für die U12, U13 und U14 der Häfler Volleyballer. Im Moment bastelt sie an ihrer Trainer-C-Lizenz. Später will sie sich noch weiter qualifizieren – ehrgeizig, wie auch ihre Volleyballkarriere verlief. Nach Stationen mit ihren Eltern auf den Philippinen und in Äthiopien lernte sie im Frankfurter Raum das Volleyballspiel und trat später mit verschiedenen Teams für die TG Bad Soden an. In dieser Saison hatte sie Pläne, in der Regionalliga aufzuschlagen. Das ließ sich aber mit dem Engagement beim deutschen Rekordmeister zeitlich nicht vereinbaren. Stattdessen hat sie bei der ersten Damenmannschaft der Häfler angeheuert.

Ausgerechnet unter Corona-Bedingungen für ein Jahr das FSJ zu machen, ist sicher nicht ideal. „Wir würden eigentlich an den Schulen auch Turniere veranstalten. Das geht aber nicht, da wir die Klassen nicht mischen dürfen“, so Verena Müller. „Auch die AGs gibt es in diesem Jahr nicht.“ Trotzdem freut sie sich einfach, morgens, mittags und abends mit ihrem Lieblingssport zu tun zu haben. „Ich will auch im Sport bleiben“, spricht sie über ihre Zukunftspläne. „Sportmanagement in dualer Form wäre zum Beispiel etwas, das ich mir sehr gut vorstellen könnte.“

Ein Dreivierteljahr hat Verena Müller noch vor sich. Sie hofft, dass „wir das Training und die Spieltage weiterhin durchziehen können“. Sonst wären Erlebnisse wie diese einfach nicht mehr möglich. „Ich bin ja als Coach bei den Spielen dabei, auch bei der U14“, erzählt sie von ihrem Lieblingserlebnis bislang. „Wenn dann eine Mannschaft spielfrei hat, dann werden die Mannschaftskollegen aus dem anderen VfB-Team angefeuert. Das hat mich unheimlich beeindruckt, mit wie viel Leidenschaft und Zusammenhalt die Jungs zu Werke gehen.“

Für September 2021 wird die Stelle als FSJ-ler/FSJ-lerin neu vergeben. Wer Interesse hat, kann sich hier informieren und bewerben.